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Keine Lust auf "echte" Milch?

Wir checken Pflanzen-Drinks für den Milchersatz

In den Supermarktregalen stapeln sich pflanzliche Ersatzprodukte. Vor allem Soja, Hafer und Mandel sind beliebte Alternativen zur Kuhmilch. Aber wie gesund sind die Drinks wirklich?

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Warum eigentlich auf Milch verzichten?

70 Liter Milch nimmt jeder von uns im Durchschnitt pro Jahr zu sich. Damit sind wir im internationalen Vergleich ziemlich weit oben. Dass Milch nicht der Endgegner in Sachen Nahrung ist, das ist den meisten von uns bewusst. Trotzdem gibt es einige Argumente, die dagegen sprechen:

Die böse Laktose

75 Prozent der Weltbevölkerung leidet an einer Milchunverträglichkeit. An einer Laktoseintoleranz. Das bedeutet, dass dem Körper das Enzym Laktase fehlt. Der Milchzucker kann nicht gespalten werden und die Milch wird für den Körper schwer verdaulich. In Deutschland sind etwa 15 Prozent betroffen.

Let’s talk about the Klima…

Die Herstellung von Kuhmilch und die dahinter stehende Massentierhaltung schaden Umwelt und Klima. Ein Großteil der klimaschädlichen Emissionen entsteht bereits im Verdauungsapparat der Kuh. Aber auch die Futtermittelproduktion ein einen großen Anteil. Um einen Liter Kuhmilch herzustellen werden rund 2,4 Kilogramm Kohlendioxid verbraucht. So viel entsteht auch bei der Verbrennung von einem Liter Benzin.

Kalzium-Overload

Das Kalzium in der Milch lässt uns wachsen. Es festigt unsere Knochen und unsere Zähne. Kein anderes Nahrungsmittel ist ein so zuverlässiger Kalziumlieferant wie die Milch. Hört sich eigentlich alles gut an. Aber jetzt kommt der Haken: die vielen tierischen Proteine können im Körper und im Blut zu Übersäuerung führen. Um diese zu neutralisieren, braucht der Körper wiederum Kalzium, dass er sich dann aus den Knochen nehmen muss. Ein Kreislauf, der zum Beispiel zu Osteoporose führen kann!

Zu viel Technik

Von der Kuh direkt ins Glas? Nicht ganz. Auch wenn Milch für viele Menschen als eines der natürlichsten Produkte der Welt anhört, sieh die Realität anders aus. Es handelt sich um ein industriell verarbeitetes Lebensmittel. Sie wird homogenisiert, pasteurisiert, wärmebehandelt und haltbar gemacht.

Und die Sache mit den Babys…

Bei Kühen ist es wie bei Menschen. Sie geben Milch, wenn sie ein Baby bekommen haben. Nur dass bei den Tieren nicht die Babys von der Milch profitieren, sondern wir Menschen. Die Babys werden schnell von ihren Müttern getrennt. Männliche Kälber werden meist direkt geschlachtet. Wenn eine Kuh die Milchleistung nicht mehr erfüllen kann, dann wird sie künstlich befruchtet. Zeit über Alternativen zu sprechen.

 

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Was sind die Alternativen?

Die gängigsten Alternativen zur Kuhmilch sind Soja-, Hafer- und Mandeldrinks. Wir checken die Ersatzprodukte in Sachen Umweltschutz, Gesundheit und Preis-Leistungsverhältnis. 

Ökobilanz

Wenn du gerne Soja-Drinks kaufst, dann solltest Du auf das Herstellungsland achten. Die EU importiert rund 35 Millionen Tonnen Soja pro Jahr. Mehr als die Hälfte stammt aus Brasilien. Dort verdrängen riesige Felder den Regenwald und belasten den Böden und Grundwasser. Als wäre das noch nicht schlimm genug, handelt es sich hierbei meist um veränderte Sorten in Monokulturen, die nur durch einen massiven Einsatz von Pestiziden geschützt werden können. Achte also bitte auf eine Herstellung in Europa! Hier wird ein nachhaltiger Anbau ohne Gentechnik garantiert.

Das Gleiche gilt für Mandel-Drinks. 80 Prozent der weltweit verarbeiteten Mandeln stammen aus Kalifornien. Riesige Felder mit Monokulturen, die für die ursprüngliche Flora und Fauna keinen Platz lassen. Da es dort sehr heiß ist, steigt der Wasserverbrauch für die Felder ins Unermessliche. Kein Pluspunkt für die Umwelt!

Hier hat Hafer einen entscheidenden Vorteil  - denn Hafer is Home. Der Anbau ist in Europa seit jeder verbreitet. Hier leidet kein Regenwald. Im Vergleich zur Kuhmilch wirkt sich Hafer rund 70 Prozent weniger auf das Klima aus.

Gesundheit

In der Kuhvollmilch stecken Fett, Eiweiß, Calcium und Zucker. Diese Inhaltsstoffe stecken auch in den Pflanzen-Drinks – allerdings in einer abgespeckten Form. Das kannst du auf der Verpackung ablesen! Wichtig zu wissen ist aber, dass keiner der Drinks per se ungesünder ist als Milch. Inhaltsstoffe können auch nachträglich reingepackt werden.

Wie sieht es mit Schadstoffen aus? Hier kann vor allem Hafer punkten. Er wird regional angebaut und ist frei von Gentechnik, Glyphosat und Schwermetallen. Anders sieht es bei Soja aus. Viele Drinks sind genmanipuliert. Teilweise wurde das Schwermetall Nickel gefunden. In Mandel-Drinks wurden keine Schadstoffe entdeckt.

Preise

Warum sind die Ersatzprodukte eigentlich alle teurer? Shame on the Mehrwertsteuer! Während Kuhmilch mit 7 Prozent versteuert wird, sind es bei Ersatzprodukten 19 Prozent.