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So sparst Du wirklich Kosten ein:

Richtig heizen und lüften - Schimmel vorbeugen!

Viele Gerüchte kursieren, gerade in der Zeit in der man versucht Heizkosten zu sparen. Wir klären Mythen auf und sagen Dir, wie man richtig heizt und lüftet.

Heizkosten steigen, Temperaturen sinken - Wie heizt man richtig?

Damit diese Frage eindeutig beantwortet werden kann, ist es an erster Stelle abhängig von der Wohnsituation. Der Unterschied zwischen Haus und Wohnung, Neu- oder Altbau und welche Isolierung vorhanden ist, spielen dabei auch eine wesentliche Rolle. Fangen wir erstmal ganz von vorn an:

Idealerweise gibt es keine wesentlichen Störfaktoren, auf die wir später noch genauer eingehen werden. Bedeutet beim Heizen sollte als Erstes die richtige Raumtemperatur für jeden Raum gefunden werden. So empfahl das Umweltbundesamt in 2021 noch eine ideale Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius und für das Schlafzimmer eine Temperatur zwischen 17 und 18 Grad. co2online korrigiert in 2022 diesen Wert jeweils um einen Grad weiter runter. Dies spart nicht nur Heizkosten, sondern senkt auch den CO₂-Ausstoß um ca. 275 kg pro Jahr. 

Was kannst Du sofort tun?

Als Erstes musst Du Dir klar darüber werden, wie viel Grad Du wirklich benötigst. Wie eben erwähnt werden für 2022 bestimmte Temperaturen vorgegeben, damit nicht nur CO₂, sondern auch Heizkosten gespart werden können. Dies ist einzig und allein von Dir abhängig, wie viel Du am Ende wirklich heizen möchtest. Um Schimmel vorzubeugen benötigst du natürlich neben Lüften noch eine entsprechende Grundwärme. Lasse Räume in kalten Jahreszeiten NIEMALS auskühlen. Nur weil Du nicht zu Hause bist, sollte Deine Heizung trotzdem mindestens auf eins oder zwei stehen. Ein ausgekühlter Raum spart zwar im ersten Schritt Heizkosten, muss die Heizung dann den Raum aber aufwärmen, verbrennst Du teilweise noch viel mehr Kosten als ohnehin schon.

Neben den herkömmlichen Heizthermostaten gibt es auch elektronisch und smarte Thermostate. Diese können bis zu 10 % der Heizkosten einsparen, allein durch das automatische Absenken der Temperaturen, wenn man es nicht benötigt. Dies kann beispielsweise Nachts der Fall sein. Ein Raum darf zwar nicht auskühlen, aber gerade Nachts müssen Heizungen nicht die ganze Zeit durchlaufen.

Zum richtigen Heizen gehört auch das richtige Lüften dazu. Wenn Du allerdings nicht nach Gefühl lüften willst oder es auch schlichtweg vergisst, dann besorg Dir am besten Hygrometer. Die gibt es für schmales Geld bei vielen Anbietern. Damit lässt sich nicht nur die Raumtemperatur überwachen, sondern auch die Luftfeuchtigkeit. Somit hast Du auch einen Indikator, der Dir sagt, wann Du am besten wieder lüften solltest.

Wer aber dafür kein Geld ausgeben will, kann die Heizungen selbst prüfen: beispielsweise das Entlüften der Heizung kann schon Geld einsparen. 

Du kannst auch Deine Hände mit kalten Wasser waschen. Klingt erstmal komisch, hilft allerdings auch, denn die Seife funktioniert bei warmen Wasser genauso gut, wie bei kalten Wasser. 

Teppiche können Dir auch helfen, gerade auf Fliesen sind sie eine echte Bereicherung, da Fliesen oder auch Laminat den Raum kälter wirken lassen, als er wirklich ist. ACHTUNG: Hast Du eine Bodenheizung, sollte Teppich wärmedurchlässig sein. Ist der Teppich zu dick, dann ist er eher kontraproduktiv.

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Mythos Nummer 1: "Heizung auf 5 stellen heizt den Raum schneller auf"

Beim ersten Mythos, der Vielen bekannt sein wird, räumen wir erstmal ein großes Missverständnis vom Tisch. Ein normales Heizthermostat besitzt die 5 Stufen, die ein Ventil regulieren, das je nach Raumtemperatur sich öffnet und schließt. Dabei stehen die Zahlen für gewisse Temperaturen: Dabei steht die Schneeflocke für sieben Grad Celsius, die eins für 12 Grad, die zwei für 16 Grad, die drei für 20 Grad, die vier für 24 Grad und die fünf für 28 Grad.

Warum das wichtig ist, erklärt die Technik hinter dem Thermostat. Als Beispiel: Ist die Temperatur im Raum unter 20 und Du möchtest wieder die 20 Grad erreichen: stellst Du die Heizung auf fünf, weil Du es schneller warm haben möchtest. Dabei versucht das Thermostat - in dem sich auch ein Temperaturfühler befindet - den Raum auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen, dabei geht das Ventil nicht noch weiter auf, nur weil weiter aufgedreht wurde. Die 20 Grad werden nach demselben Zeitraum erreicht nur, dass bei Stufe drei hier Schluss wäre. Auf Stufe fünf bleibt das Ventil weiter offen und versucht den Raum auf 28 Grad zu erhitzen. Du verschwendest also dann effektiv noch mehr Energie, beim Versuch eine überdurchschnittliche Temperatur zu erreichen, die dann auch gehalten werden muss.

FAZIT: Weiter aufdrehen heizt den Raum NICHT schneller auf, sondern verbraucht nur noch mehr Energie!

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Mythos Nummer 2: "Fenster auf Kipp stehen lassen, hilft auch Schimmel vorzubeugen"

Das ist schlichtweg falsch! Am sinnvollsten ist und bleibt das Stoßlüften. Auch wenn es kalt draußen ist, muss ein aktiver Austausch der Luft stattfinden. Die Luftfeuchtigkeit spielt dabei eine wesentliche Rolle. Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit trocknen die Schleimhäute aus, bei zu hoher Feuchtigkeit besteht Schimmelgefahr. Im Winter werden mindestens fünf Minuten empfohlen und im März und November jeweils 10 Minuten. Je weiter es Richtung Sommer geht, desto länger kann entsprechend gelüftet werden. Aber ganz wichtig dabei: Heizung ausschalten, vor dem Lüften, sonst geht wichtige Energie verloren, da die Heizung versucht die kalte Luft mit mehr Verbrauch auszugleichen.

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Mythos Nummer 3: "Fenster abdichten spart Heizkosten"

Dieser Punkt ist etwas von der Bausweise der Fenster abhängig. Grundsätzlich kann man dem Mythos aber zustimmen, Du kannst dies aber ganz einfach selbst testen. Mit Kerzen oder einem Feuerzeug am Fenster entlanggehen und testen, ob es einen Zug gibt. Ist das der Fall, so gibt es verschiedene Möglichkeiten - je nach Bauart - das Fenster besser abzudichten. 

ABER: Bei vielen sind nicht die Dichtungen, sondern die Fenster selbst das Problem. Bei tiefen Temperaturen strahlen Fenster je nach Verglasungstyp mehr oder weniger Kälte in den Innenraum ab. Dabei helfen dann beispielsweise Vorhänge oder spezielle Rollos, die das ganze etwas unterdrücken können.

Je nach Anzahl der Fenster können bei entsprechender Verdichtung um die 5-10 Euro pro Fenster gespart werden.

Mythos Nummer 4: Heizkörper strahlen überall hin gleich die Wärme aus

Auch das stimmt nur zum Teil. Ein Heizkörper an der Wand versucht den Raum gleichmäßig mit Wärme zu füllen, dafür muss er entsprechend freigeräumt sein. Stellt man den Heizkörper mit Möbeln zu oder bedeckt ihn regelmäßig mit Kleidung oder anderen Dingen, wird die Heizleistung enorm eingeschränkt und die Schimmelgefahr erhöht. 

Möchte man die Heizleistung noch weiter optimieren, kann beispielsweise Alufolie hinter dem Heizkörper dafür sorgen, dass die Wärme besser reflektiert wird. Aber ACHTUNG: Dies muss professionell verklebt werden, sonst besteht auch hier eine erhöhte Schimmelgefahr hinter der Folie! Lass Dich lieber hierbei professionell beraten, unter Umständen muss bei dem Vorgang auch der Heizkörper abgeschraubt werden.