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Wissenswertes zu möglichen Vorhaben:

Gründen im Immobilienbereich

Es gibt viele Branchen, in denen sich eine Selbstständigkeit lohnen kann. Unter anderem gehört dazu die Immobilienbranche. Interessierte haben in dieser Sparte gleich mehrere Optionen, eine Gründung umzusetzen. Welche Möglichkeiten gibt es und worauf sollte bei einer Gründung in diesem Geschäftsfeld geachtet werden? Welche Chancen und Risiken sind zu beachten? Wir liefern Wissenswertes und einige Hintergründe.

Vorteile einer Gründung in der Immobilienbranche

Wer im Rahmen seines Arbeitsalltags gerne viele verschiedene Kontakte mit Menschen hat und durch seine sozialen Kompetenzen glänzt, wird sich in der Branche sicherlich gut aufgehoben fühlen.

Des Weiteren ist der Immobiliensektor eine Sparte, die stets eine gewisse Relevanz haben wird. So benötigen Menschen zu jeder Zeit Wohnraum, was dazu beiträgt, dass Unternehmen in diesem Bereich nie vollständig an Bedeutung verlieren werden.

Gleichzeitig können die Umsätze und Gewinne durchaus beträchtlich sein. In den letzten Jahren sind die Immobilienpreise und Mietkosten insgesamt deutlich gestiegen. Daher besteht die Option, hiervon umfangreich zu profitieren und mit einer Selbstständigkeit einen gewissen Wohlstand zu erwirtschaften.

Mögliche Risiken des Einstiegs in die Immobilienbranche

Hierzu gehört beispielsweise das grundsätzliche unternehmerische Risiko. So ist vor dem Betriebsstart nicht sicher, ob ein Unternehmen ausreichende oder sogar zufriedenstellende Umsätze und Gewinne erwirtschaften kann. Verschiedene Faktoren können in diesem Zusammenhang zu Problemen führen, unter anderem:

  • Konflikte unter den Gründern,
  • eine große Konkurrenz
  • oder eine zu geringe Nachfrage.

Dementsprechend sollte vor der Gründung überlegt werden, wie diese und ähnliche Risiken minimiert werden können. Darüber hinaus gibt es einige branchenspezifische Risiken, die berücksichtigt werden müssen.

So kann durch verschiedene Veränderungen wie zum Beispiel die Abwanderung von großen Unternehmen eine bestimmte Region unattraktiv werden. Das führt zu einem Verfall der Preise. Dementsprechend stehen Unternehmen aus der Immobilienbranche in solchen Gegenden vor einigen Herausforderungen.

Des Weiteren ist nicht sicher, ob die hohen Preise in der Immobilienbranche bestehen bleiben werden. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung aus dem Jahr 2022 kann es durchaus sein, dass die Immobilienpreise bis zu einem gewissen Grad einbrechen. Wer kurz vor einer solchen Entwicklung investiert hat, müsste deutlich niedrigere Gewinne als erwartet oder sogar Verluste hinnehmen.

Möglichkeiten der Gründung und Voraussetzungen

In der Immobilien-Sparte gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten für eine Gründung. Unter anderem gehören dazu:

  • eine Gründung als Immobilienmakler,
  • virtuelle Geschäftsmodelle,
  • die Verwaltung von Objekten
  • sowie Besitz und Vermietung als Geschäftsmodell.
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Gründung als Immobilienmakler

Für die Ausübung des Berufes des Immobilienmaklers und eine entsprechende Gründung müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, die in § 34 der Gewerbeordnung geregelt sind. Zunächst muss eine Maklererlaubnis beantragt werden. Hierfür müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein. So darf der angehende Makler unter anderem nicht wegen bestimmter Delikte vorbestraft sein und kein Insolvenzverfahren haben.

Zusätzlich muss ein Gewerbeschein beantragt werden. Das nötige Hintergrundwissen kann durch ein Studium, eine Ausbildung oder Lehrgänge, die die IHK anbietet, erlangt werden. Übrigens gilt für einen Makler die Pflicht, innerhalb von 3 Jahren jeweils 20 Zeitstunden lang an Weiterbildungen teilzunehmen.

 

Virtuelle Geschäftsmodelle und Verwaltung von Immobilien

In der heutigen Zeit gibt es in vielen Branchen immer mehr virtuelle Geschäftsmodelle, die erfolgversprechend sind. In der Immobiliensparte könnten Sie zum Beispiel eine Online-Plattform gründen, auf der Verkäufer und Vermieter Wohnungen und Objekte inserieren und so von Interessenten gefunden werden.

Allerdings gibt es in dieser Sparte bereits große und namhafte Anbieter, weshalb eine solche Idee gut durchdacht sein und bei zu großen Zweifeln an der Durchsetzungsfähigkeit des Modells verworfen werden sollte. Eine Alternative bietet womöglich das Erstellen eines News-Portals zum Thema Immobilien.

Eine weitere Option besteht in der Gründung eines Unternehmens, das (Miet-)Immobilien verwaltet. Dabei spielen im Alltag unter anderem Fragen der Mieter, Kontakte mit den Behörden sowie Reparaturen eine Rolle. Auftraggeber solcher Unternehmen sind in den allermeisten Fällen die Besitzer der jeweiligen Immobilie.

Besitz als Geschäftsmodell

Der Besitz von Immobilien wiederum kann ein eigenes Geschäftsmodell darstellen. So dabei hohe Erträge erwirtschaftet werden. Das gilt vor allem dann, wenn das Ziel bereits bei der Firmengründung ist, eine ganze Reihe von Objekten zu erwerben.

In den meisten Fällen werden diese Immobilien im Folgenden vermietet. Ein ähnliches Geschäftsmodell besteht im Kauf, der Aufbereitung und dem Verkauf von Objekten.

Idee und Planung

Wenn ein Gründer sich für eine bestimmte Richtung entschieden hat, sollte er sich eine Geschäftsidee überlegen und diese bis ins Detail planen. Dabei ist es sinnvoll und in vielen Fällen notwendig, einen Businessplan zu erstellen. Hierin werden unter anderem analysiert und festgelegt:

  • die Idee,
  • die Wettbewerber und die Marktlage,
  • die Rechtsform,
  • Details zur Organisation,
  • eine Strategie für das Marketing
  • sowie die Finanzierung des Vorhabens.

Idee, Wettbewerber und Markt

Die Geschäftsidee kann sehr individuell oder nach bereits bekannten Mustern strukturiert sein. Individualität in der Immobilienbranche ist zum Beispiel durch eine bestimmte Spezialisierung auf einen Immobilientyp oder ein neuartiges virtuelles Geschäftsmodell möglich.

Diese Idee wird als Basis im Businessplan festgehalten. Dabei ist es wichtig, den Mehrwert für zukünftige Kunden und das mögliche Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten. Im Folgenden muss analysiert werden, inwiefern der Einfall erfolgversprechend ist.

Daher werden im nächsten Punkt des Businessplans der Markt und die Wettbewerber betrachtet. Falls die Konkurrenz zum Beispiel in einer bestimmten Region groß ist, kann es sinnvoll sein, entweder die Idee zu verändern oder in einer anderen Gegend zu gründen.

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Rechtsform und Organisation

Im Anschluss daran wird entschieden und entsprechend im Businessplan festgehalten, welche Rechtsform das Unternehmen haben soll. Bei der individuellen Auswahl spielen mehrere Faktoren eine Rolle.

Dazu gehört zunächst die Beantwortung der Frage, ob der Betrieb eine Einzelunternehmung sein wird oder es mehrere Partner beziehungsweise Gesellschafter gibt.

Des Weiteren spielen steuerliche Fragen sowie die Haftung eine entscheidende Rolle. Gerade Letztere sollte in der entsprechenden Rechtsform passend zum Geschäftsmodell geregelt sein, um das Risiko von möglichen hohen Zahlungen in Haftungsfällen sowie daraus resultierenden Schäden für das Unternehmen zu vermindern. Vor der Entscheidung für eine bestimmte Option sollte auf jeden Fall die Beratung eines Experten in Anspruch genommen werden.

Die Organisation des Unternehmens ist ebenfalls ein wichtiger Teil des Businessplans. Hier kann festgehalten werden, wie viele Mitarbeiter der Betrieb benötigt und in welchem Umfang sowie nach welchem Modell diese beschäftigt werden sollen. Gleichzeitig kann geplant werden, ob Geschäftsräume notwendig sind und wie diese beschaffen sein sollten.

Marketing

Im nächsten Schritt muss über Online- als auch um Offline-Maßnahmen gesprochen werden. Mit einem Blick auf die Immobilienbranche müssen in diesem Zusammenhang besondere Kriterien Berücksichtigung finden.

Dabei sind verschiedene Gesetze relevant. Hierzu gehören neben einigen weiteren das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, die Preisangabenverordnung sowie die Gewerbeordnung. Das Telemediengesetz hat ebenfalls eine Bedeutung.

Finanzierung des Vorhabens

Je nachdem, welche Art des Betriebes im Immobilienbereich gegründet werden soll, können die Kosten durchaus beträchtlich oder vergleichsweise gering sein.

Besonders hohe Beträge wird sicherlich der Erwerb von Immobilien zur Weitervermietung erfordern. Hier sind in den allermeisten Fällen Partner, Investoren oder Kredite notwendig, um die Ziele des Betriebes umsetzen zu können. Neben den Kaufpreisen müssen die Kosten für die Verwaltung der Objekte gestemmt werden.

Die Gründung eines einfachen Maklerbüros wiederum ist oftmals sicherlich deutlich günstiger. Das gilt vor allem dann, wenn der Gründer zunächst als Einzelunternehmer ohne Angestellte agiert. In diesem Fall sind womöglich ausschließlich die Kosten für die Geschäftsräume und die entsprechende Einrichtung zu stemmen.

Fazit

Vor einer Gründung in der Immobilienbranche sollten zunächst die Vor- und Nachteile bedacht werde. Zur möglichen Umsetzung gibt es gleich mehrere Geschäftsmodelle wie eine Gründung als Makler oder im Bereich der Objektverwaltung. Wichtig ist, einen detaillierten Businessplan zu erstellen, bevor die Gründung stattfindet. Hierin müssen zentrale Aspekte wie die Idee, die Marketing-Strategie und die Finanzierung festgehalten werden. So besteht die Möglichkeit, der Unternehmung von Beginn an – zumindest aus unternehmerischer Sicht – eine solide Basis zu geben.

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem externen Redakteur Marco Jung.