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24.03.2020

Interview mit Immunologe Prof. Dr. Stefan Hockertz

Wir unterstützen die Maßnahmen der Bundesregierung und des Berliner Senats zur Eindämmung der Corona-Ausbreitung aus voller Überzeugung.

#wirbleibenzuhause Im Rahmen einer objektiven journalistischen Tätigkeit lassen wir aber auch Kritiker zu Wort kommen. Eine permanente Einordnung der aktuellen Lage hören Sie täglich im laufenden On Air Programm und in den Nachrichten von 94,3 rs2.

Immunologe und Toxikologe Prof. Dr. Stefan Hockertz im Gespräch mit Morgenmoderatorin Gerlinde Jänicke.

Das Corona-Virus ist gefährlich – für fünf Prozent der Bevölkerung!
Das sagt der Immunologe und Toxikologe Prof. Dr. Stefan Hockertz.

Aber warum wird dann so eine Panik gemacht? Warum solche drastischen Maßnahmen? Und was hat es dann mit den zahlreichen Todesfällen in Italien und Spanien in Wahrheit auf sich?

Das komplette Interview zum Nachlesen:

GERLINDE JÄNICKE:
6 Uhr und 11 Minuten. Und wir sind ja sehr gerne hier für Sie, um so ein bisschen die Panik zu nehmen. Denn natürlich sind wir alle verunsichert. Wie geht es jetzt weiter? Wann hört das endlich auf? Wie geht es finanziell weiter? Viele haben Angst um ihren Job. Und viele haben Angst um ihre Gesundheit. Und, ja man schaut irgendwie die Menschen auf der Straße ganz differenziert an, ne? Ist das ein Guter? Oder ist das ein Böser, ist das einer der gleich irgendwie sagt: Gehen Sie mir bitte aus dem Weg, ich brauch sehr viel Abstand – Oder jemand, der den Abstand nicht einhält. Wir wollen für ein bisschen Orientierung sorgen hier. Morgens, schon den ganzen Tag und überhaupt.

FRANK NITZSCHMANN:
Ja. Prof. Dr. Stefan Hockertz ist heute Morgen bei uns, den ganzen Morgen. Er ist Immunologe und Biologe. Und er hat eine ganz klare Botschaft heute für uns: Es ist nicht das Coronavirus, das uns fertig machen wird – es ist die Angst davor. Guten Morgen, Prof. Dr. Hockertz!

STEFAN HOCKERTZ:
Guten Morgen!

FRANK NITZSCHMANN:
Jetzt sagen Sie doch mal, was glauben Sie, wie gefährlich ist das Virus?

STEFAN HOCKERTZ:
Dieses Virus hat den gleichen Krankheitsverlauf wie Atemwegserkrankungen und damit ist es vergleichbar: mit Influenza. Es ist im Verlauf vergleichbar wie Influenza. Und insbesondere, was für uns sehr wichtig ist, in den Todesraten. Dort liegen wir bei Influenza in etwa auch zwischen 0,5 und 1 %. Und das ist eine Größenordnung, die dieses Virus auch erreicht. Heißt: Wir haben es hier mit einem Coronavirus zu tun, welches in etwa die gleiche Gefährlichkeit besitzt wie Influenza. Nur wir beobachten es jetzt schärfer. Wir schauen genauer hin, und deshalb fallen uns Dinge auf.

GERLINDE JÄNICKE:
Das kommt einem ja eigentlich gar nicht so vor. Wenn man hört, in Madrid wird alle 6 Minuten ein Coronatoter aus dem Krankenhaus geschafft, da denkt man natürlich: Ich hab’s auch gleich, und dann geht’s ganz schnell zu Ende.

STEFAN HOCKERTZ:
Das ist korrekt. Nur, die meisten Menschen, die wir jetzt als Todesfälle zu beklagen haben, wären entweder so oder so gestorben – Und zwar sind sie -mit- Corona gestorben, nicht -an- Corona. Das sehen wir insbesondere in Italien, wo, was uns ja wirklich ins Auge sticht, die hohen Todesfallraten, über 10 % der Infizierten. Wobei wir zugrundelegen müssen, welche Zahl der Infizierten wir als 100 % annehmen. Und dort bin ich mir mittlerweile mit dem RKI sogar einig, dass die Anzahl der Menschen, die sich mit dem COVID-19 angesteckt haben, um ein Vielfaches, ich würde fast sagen, Faktor 10, höher ist als das, was wir messen – als das, was also in den Tests nachgewiesen wird. Und wenn wir eine solche Zahl zugrundelegen, erscheinen die Todesraten plötzlich wieder deutlich geringer, weil ja mein 100-%-Wert höher ist.

FRANK NITZSCHMANN:
Aber warum sind denn jetzt auf einmal die Krankenhäuser überall überfordert und so voll. Wenn wir die Krankheit jetzt mal mit der Grippe vergleichen, wie Sie ja auch gesagt haben, ist ungefähr ähnlich. Vor zwei bis drei Jahren, da hatten wir diese Riesen-Grippewelle mit 25.000 Toten in Deutschland wohlgemerkt. Da hat 1. absolut niemand von gesprochen – es gab ja keine einzige Schlagzeile dazu, nichts. Und 2. kam auch niemals die Meldung, dass unser Gesundheitssystem überlastet wäre oder Gefahr laufen würde, irgendwann überlastet zu sein. So. Und jetzt haben wir im Vergleich zu 25.000 Toten damals 123 Tote in Deutschland, und alles wird dicht gemacht!

STEFAN HOCKERTZ:
Das ist unverhältnismäßig. Die Reaktion der Politik ist unverhältnismäßig. Die ist autoritär, sie ist rechthaberisch, sie ist maßlos.

GERLINDE JÄNICKE:
Die Menschen sterben nicht -weil- sie Corona haben, sie sterben -mit- Corona. Das sagt Prof. Dr. Hockertz. Aber an was sterben denn diese vielen Menschen dann? Das erklärt er uns gleich, nach Roxette mit Spending My Time in Ihrem Lieblingsmix auf 94,3 rs2 bei Gerlinde Jänicke and Friends. Viertel nach 6 ist es. Guten Morgen!

GERLINDE JÄNICKE:
Danke, dass Ihr für uns da seid! Bitte nehmt mir und meiner Familie die Angst! Das sind Sätze, die wir gerade hier oft hören bei 94,3 rs2. Und wir wollen alle wirklich zusammen das Ganze ein bisschen einordnen und Panik mache vermeiden. Und wir haben einen Mann heute bei uns zu Gast, der kann das. Ich freue mich sehr, dass er in der Show, ganz ehrlich. Was er sagt, hat mich schon extrem beruhigt. Und das wollen wir mit Ihnen teilen.

FRANK NITZSCHMANN:
Ja. Prof. Dr. Stefan Hockertz begleitet uns heute durch die Show. Er ist Immunologe und hat wirklich sehr interessante Denkanstöße zum Thema Corona. Schön, dass Sie heute Morgen bei uns sind! Guten Morgen!

STEFAN HOCKERTZ:
Guten Morgen!

FRANK NITZSCHMANN:
In Berlin und Brandenbrug gibt es ja gerade Kontaktverbote und auch diverse Ausgangsbeschränkungen, um die Ansteckungsgefahr vom Coronavirus zu minimieren. Ziel ist: Es sollen sich nicht alle gleichzeitig anstecken, damit die Krankenhäuser nicht an ihre Kapazitätsgrenze kommen. Macht das Ihrer Meinung nach Sinn?

STEFAN HOCKERTZ:
Da deutsche System ist zurzeit nicht überlastet, im Gegenteil. Ich finde es hervorragend, dass es möglich ist, schwerkranke Patienten aus dem Elsass, schwerkranke Patienten aus Italien hier in unser Krankenhaussystem aufzunehmen und zu behandeln. Zeigt mir aber: Unser Krankenhaussystem ist -noch- nicht überlastet. Je weiter Sie nach Südeuropa gehen: Die Krankenhaussysteme sind -chronisch- überlastet. Nur jetzt wird es uns gezeigt. Bei jeder Grippewelle, bei jeder Influenza-Infektions-„Pandemie“ sind diese Krankenhäuser überlastet. Weil sie zum Einen genau so kaputtgespart wurden, wie das in Deutschland der Fall ist, noch viel schlimmer. Und vor allem, und das ist ein ganz wichtiger Grund, was die Todesfälle anbelangt, weil die Krankenhaushygiene so erbärmlich ist in Italien und auch in Spanien. Die Menschen sterben, noch einmal, nicht -an- Corona, sie sterben -mit- Corona. Und zwar weil sie sich in den Krankenhäusern nosokomiale Infektionen einfangen, also Krankenhauskeime. Und da gibt es spannende Zahlen, auf die, wie sie selber ja gerade sagen, nie jemand Rücksicht genommen hat: Das European Center of Disease Control hat 2015 Zahlen bekannt gegeben zu nosokomialen Infektionen und Sterberaten. Da haben wir in Deutschland 2.363 Tote zu beklagen. Heißt: Das sind Menschen, die kommen mit einem Beinbruch ins Krankenhaus und sterben an einer Lungenentzündung, weil sie sich dort eine Infektion wegholen. Multiresistente Streptokokken usw. Holland: 206. Und wir wissen, dass in Holland die Krankenhaushygiene sehr groß geschrieben wird. Und Italien: Fast 11.000. Noch Fragen?

FRANK NITZSCHMANN:
Ja, das bedeutet also, je sauberer die Krankenhäuser sind, je besser die Gesundheitsvorsorge, desto weniger Tote. Aber wie gefährlich ist die Krankheit Ihrer Meinung nach wirklich für uns?

GERLINDE JÄNICKE:
Genau das wollen wir klären um 6:40 Uhr hier bei Gerlinde Jänicke and Friends auf 94,3 rs2.

GERLINDE JÄNICKE:
Regard – Ride It! Aktuelle Musik in Ihrem Lieblingsmix auf 94,3 rs2. Geht auch gleich damit weiter: Tim Bendzko und „Hoch“.

FRANK NITZSCHMANN:
Guten Morgen!

GERLINDE JÄNICKE:
Gerlinde Jänicke and Friends, 20 Minuten vor 7. Es ist schon wirklich irre, wie plötzlich alles anders ist. Sie schalten morgens das Radio ein und haben nur diese eine Frage: Was gibt’s Neues von Corona. Jetzt mal die beruhigende Nachricht: Nicht viel. Außer dass die Zahl der Fälle weiter leicht gestiegen ist, aktuell sind 1.219 Berliner infiziert und 385 Brandenburger.

FRANK NITZSCHMANN:
Ja, wir haben heute einen Mann hier in der Show, den ich Ihnen gerne vorstellen möchte. Er ist nämlich ein ganz besonderer Gast, der uns sehr interessante Einblicke zum Thema Corona geben kann. Prof. Dr. Stefan Hockertz. Er ist Immunologe und kann uns heute Morgen ganz, ganz viele Ängste nehmen. Guten Morgen!

STEFAN HOCKERTZ:
Guten Morgen!

FRANK NITZSCHMANN:
Wie gefährlich ist denn das Coronavirus wirklich? Man hört ja sehr, sehr viel, viele verschiedene Meinungen. Können Sie da ein bisschen aufklären? Wie gefährlich ist es, und vor allem für wen?

STEFAN HOCKERTZ:
Die Krankheit ist gefährlich für etwa 5 % der Bevölkerung. Alte, kranke, schwache Menschen, vorgeschädigte Menschen, Raucher. Man diskutiert ja auch, warum so viele Tote in Italien. Weil die Luftverschmutzung in Italien so schlimm ist, das heißt, wir haben viel mehr vorgeschädigte Patienten.
Also 5 % der Bevölkerung ist wirklich gefährdet, diese Krankheit auszubilden – Ich spreche noch nicht von Toten. Ich spreche nur davon, die Krankheit auszubilden. Also Atemwegserkrankungen bis hin zur Lungenentzündung. 95 % aller Menschen machen diese Krankheit leicht durch, oder haben gar keine Symptome. Das wird von der Politik beklagt, unwissentlich. Ich finde das sehr gut. Denn: 1. ist diese Infektion genau so „ungefährlich“ in Anführungsstrichen wie die Influenza. 2. Dadurch, dass bei vielen Menschen diese Infektion sehr, sehr leicht verläuft, entwickeln diese Menschen, sage ich mal, wenigstens für 1 Jahr eine Immunität, dass sie wie ein Schutzschirm um die gefährdeten Personen herum sich aufhalten dürfen. Denn diese haben die Infektion durchgemacht und haben ja jetzt Antikörper dagegen. Dies ist im Übrigen sehr schnell gegangen. Ich bin über den Verlauf in China sehr verwundert. Insbesondere, weil ja behauptet wird, dieses Virus hätte seine Herkunft aus einem Wildtier, also wäre untypisch für den Menschen. Dafür haben die Menschen in China, und das werden wir auch hier in Europa sehen, sehr, sehr schnell eine eigene Immunität entwickelt. Ich bin von Hause aus Immunologe, ich kann mir das Urteil erlauben. Es ist eine sehr schnelle Immunität, so dass unser Immunsystem offensichtlich in der Lage war, es sehr zügig, sehr genau zu erkennen und zu bekämpfen, so dass es erst gar nicht zu einer Krankheitsausbildung kommt.

GERLINDE JÄNICKE:
Ja, was Sie sagen, klingt erstmal wahnsinnig beruhigend. Und trotzdem gibt es seit gestern ein Kontaktverbot und Ausgangsbeschränkungen, um die Verbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Ja, wir halten davon nicht so viel. Warum, klären wir um 7:10 Uhr bei Gerlinde Jänicke and Friends auf 94,3 rs2. Jetzt aktuelle Musik in Ihrem Lieblingsmix mit Tim Bendzko. Hier ist „Hoch“!

GERLINDE JÄNICKE:
Ava Max und „Salt“. Aktuelle Musik in Ihrem Lieblingsmix auf 94,3 rs2. Gerlinde Jänicke and Friends. Gleich die 90er mit Alannah Miles und „Black Velvet“. 7:13 Uhr. Eine sehr spannende Show heute Morgen! Und wir dürfen das sagen, weil es mit uns persönlich mit uns nicht so viel zu tun hat. Wir haben für Sie heute Morgen einen Gast, der uns wahnsinnig viel Angst nehmen kann in Sachen Corona. Der mal einen ganz anderen Einblick hat auf die Dinge. Und diese Informationen teilen wir seit 6 Uhr heute Morgen mit Ihnen.

FRANK NITZSCHMANN:
Ja. Bei uns zu Gast ist ein Mann, der sagt, Corona würde uns nicht fertig machen, sondern die Angst davor. Und zwar ist das der Immunologe Prof. Dr. Stefan Hockertz. Guten Morgen!

STEFAN HOCKERTZ:
Guten Morgen!

FRANK NITZSCHMANN:
In Berlin und Brandenburg gibt es ja seit gestern ein Kontaktverbot und diverse Ausgangsbeschränkungen. In Schmargendorf in der Berthastraße hat gestern sogar ein Supermarkt um 15 Uhr dicht gemacht, weil sich die Leute nicht an die 1,5-Meter-Abstandsregel gehalten haben. Sie halten das alles für Quatsch oder?

STEFAN HOCKERTZ:
Das ist richtig. Ich sehe diese Reaktion als völlig überzogen an. Da stehe ich auch zu. Sie sind offensichtlich falsch beraten. Sie haben natürlich eine große Angst: Nicht zu handeln. Und dann eben diesem Geschehen zuzusehen – was wir ja bei Influenza im Übrigen jedes Jahr haben. Wir haben 25.100 Tote gehabt im letzten Jahr, in der letzten Saison. Wir sprechen ja gar nicht von „Infektionswelle“ oder „todbringender Seuche“ so wie Herr Söder oder „Krieg“. Fürchterliche Begriffe, mit der wir die Menschen in die Panik jagen und große Kollateralschäden anrichten. Das ist für mich eine Hysterie. Und niemand ist mit Angst und Hysterie gut beraten, sondern eher mit wissensbasiertem, vernünftigem Verhalten. Das ist der Politik völlig abhanden gekommen.

GERLINDE JÄNICKE:
Ich gehe davon aus, dass Sie sagen würden, man sollte sich die Hände waschen. Was für Maßnahmen würden Sie denn, wenn Sie Entscheider wären, noch ergreifen?

STEFAN HOCKERTZ:
Wir haben in unserer Gesellschaft die Hygiene völlig vernachlässigt. Also, die Politiker, die uns ja heute sagen, das Krankenhaussystem wird überlastet, haben gestern die Krankenhäuser kaputtgespart. Das muss man sich mal vor Augen halten. Aber was würde ich empfehlen, natürlich: Händewaschen, und zwar wirklich Händewaschen, 20 Sekunden lang mit der Seife die Hände behandeln. Das fängt jetzt wieder an. Das kommt jetzt wieder in die Köpfe, und das ist das Gute dieser Infektionswelle. Und natürlich ist es richtig, Abstand zu Menschen zu halten, insbesondere dann, wenn sie Krankheitszeichen zeigen. Um ein wenig dem Verlauf dieses exponentielle Wachstum zu nehmen. Das ist natürlich Sinn und Übung. Aber das wäre auch bei jeder Influenza der Fall. Da unterscheide ich jetzt nicht zwischen COVID-19 und Influenza. Hygiene, Hygiene, Hygiene. Wann haben Sie das letzte Mal beobachtet, dass in einem Supermarkt die Griffe von Einkaufswagen gereinigt wurden? Ich habe sowas noch nie gesehen. Das sind natürlich Übertragungswege. Und unser eigenes Verhalten, an dem sollten wir arbeiten. Wenn wir einen COVID-19-Patienten anfassen, berühren, mit seinen Tröpfchen, mit dem Erreger in Berührung kommen, ist das ungefährlich. Solange wir nicht unsere Hand in den Mund oder in die Nase stecken. Denn dieses Virus durchbohrt nicht todbringend wie Ebola oder andere gefährliche Viren die Haut und geht durch die Haut in uns. Nein. Wir müssen sie aktiv selbst auf unsere Schleimhäute bringen.

GERLINDE JÄNICKE:
Spannend. Sie sind ja kein Hellseher, sondern Immunologe, aber – Was glauben Sie? Wie schlimm wird es denn noch, und wann ist es endlich wieder vorbei? Das klären wir um 7:40 Uhr hier bei Gerlinde Jänicke and Friends auf 94,3 rs2. Und jetzt Lagerfeuer, Schluck Whiskey, Cowboyhut, Cowboyboots und Alannah Miles aus den 90ern. Hier ist „Black Velvet“!

GERLINDE JÄNICKE:
7:43 Uhr. Gerlinde Jänicke and Friends auf 94,3 rs2. Gleich aktuelle Musik von Billie Eilish mit „Bad Guy“. Baumärkte, die haben ja noch auf, ne? Wahrscheinlich weil die Viren die Mitarbeiter auch nicht finden können, so wie jeder andere Mensch, der da hingeht. Kommt da so ein kleines Virus an „Jetzt möchte ich jemanden anfallen, hier ist aber kein Mitarbeiter, den ich anfallen kann“. Gut- habe ich gelesen. Wir sind im Internet als lustige Show. Fand ich ganz witzig. Humor beruhigt natürlich wirklich immer sehr in einer Krisensituation. Aber auch Fakten sind wichtig. Differenziert einordnen muss man sie können. Und das wollen wir hier bei 94,3 rs2 und haben einen Gast eingeladen heute Morgen, der wirklich wahnsinnig guttut mit dem, was er sagt.

FRANK NITZSCHMANN:
Ja. Er heißt Prof. Dr. Stefan Hockertz, ist Immunologe und hat ganz interessante Einblicke für uns zum Thema Corona. Und ich muss sagen: Das nimmt wirklich die Angst. Endlich mal jemand, der uns die Angst nimmt und nicht noch mehr Angst macht. Guten Morgen!

STEFAN HOCKERTZ:
Guten Morgen!

GERLINDE JÄNICKE:
Sie sind ja kein Hellseher sondern Immunologe. Wie schlimm wird es denn noch? Und wann ist es endlich vorbei?

STEFAN HOCKERTZ:
Wir werden diese Pandemie durchmachen – wenn ich das jetzt nur rein vom Virusgeschehen sehe – so wie wir jede Influenzapandemie durchgemacht haben. Nach etwa 2 bis 3 Monaten werden wir eine in Anführungsstrichen „Durchseuchung“ oder „Durchinfektion“ der Bevölkerung haben mit nahezu 60 %. So dass das Virus – einfach weil ja Menschen immun geworden sind – sich von alleine nicht mehr weiter durchsetzen kann. Das ist ein natürlicher Vorgang im Übrigen, den wir ja bei Influenza genau so sehen. Deshalb ja auch ist es so, dass sich Viren ständig in ihrer Oberfläche verändern. Weil sie ganz genau in ihrer Evolution in Anführungsstrichen „gelernt“ haben, dass nur über die Veränderung eine weitere Infektion möglich ist, es aber ohne Veränderung zu einem in Anführungsstrichen „Sich-Totlaufen“ dieser Infektionen kommt.
Das ist aber das Virusgeschehen. Was mit uns im sozialen Frieden geschieht, welche Kollateralschäden angerichtet werden, was jetzt die Politik zu verantworten hat, weil sie unverhältnismäßig und maßlos reagiert, das wird noch viele, viele Jahre für Unfrieden und für Sorge in der Bevölkerung sorgen. Viel mehr als das Virus selbst. Und ich habe schon sehr früh gesagt – das ist so eine ganz, ganz wichtige Aussage: Nicht das Virus macht uns krank. Die Angst davor macht uns krank.

GERLINDE JÄNICKE:
Vielen Dank! Ein hochinteressantes Gespräch. Da haben wir sehr viel gelernt heute. Und wir danken Ihnen, dass Sie mit uns gesprochen haben und wünschen Ihnen natürlich auch wie allen anderen: Bleiben Sie gesund!

STEFAN HOCKERTZ:
Dankeschön! Ihnen auch!

Transkript von Julius Voigt